MS World Explorer

auf großer Fahrt mit einem Expeditions-Schiff

MS World Explorer – auf großer Fahrt mit einem Expeditions-Schiff

Eine Kreuzfahrt in Zeiten der Corona-Pandemie? Darf man das? Wie läuft sowas ab?

Gleich vorweg möchte ich sagen – es war wirklich ein Traum! Ich möchte diese Reise nicht missen und kann nur dazu raten. Die Reise in einem kleinen Kreuzfahrtschiff empfand ich als deutlich intensiver und persönlicher als auf einem großen Kreuzfahrtschiff.

Vom 16. bis zum 24. Oktober 2020 hatte ich Gelegenheit mit nicko cruises auf MS World Explorer unterwegs sein zu dürfen.
Einen Eindruck über die besonderen Hygienevorschriften erhielt ich bereits vor Reisebeginn: Bereits zu Hause, drei Tage vor Reisebeginn, erhielt ich einen PCR-Test der durch ein Labor bereits hier in Deutschland ausgewertet wurde. Unsere Reise begann mit dem Flug nach Athen und der anschließenden Einschiffung in Piräus. MS World Explorer ist ein Expeditionsschiff mit einer maximalen Passagierzahl von 200 zuzüglich Besatzung. Mein erster Eindruck – eine kleine Schatzkiste, sehr elegant mit einem familiären, persönlichen Touch. Man fühlte sich sofort gut und sicher aufgehoben. Vor der Einschiffung fand dann ein weitere Corona-Schnelltest, durch den an Bord befindlichen Arzt, statt.

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MS World Explorer – Corona und wir

Wir gingen also mit 85 Gästen und Besatzung auf große Fahrt durchs Mittelmeer.
Während der Reise wurde täglich die Temperatur gemessen, überall waren Desinfektionsspender angebracht und es wurde penibel darauf geachtet, dass auch jeder direkt vor dem Speisesaal die dort befindlichen Waschbecken aufsuchte.
Während dieser Reise hatten wir dann nochmals kollektiv einen weiteren PCR-Test als es von griechische in italienische Gewässer ging.
Zu den Landgängen erhielt ein jeder Teilnehmer ungefragt eine frische Maske.
Ich wüsste nicht, was ich an dem gegebenen Hygienekonzept anders bzw. besser machen könnte.

Ganz wichtig ist mir die Bemerkung, dass diese Maßnahmen nicht anstrengend oder lästig waren, so mein persönliches Empfinden.

Nun aber zurück zur Kreuzfahrt

Am ersten Morgen auf See wurden wir, per Kabinen-Lautsprecher, mit Peter Cornelius „Der Kaffee ist fertig“ geweckt. Ja, das fühlte sich so vertraut an!
Kaum gefrühstückt, bot sich mit der Fahrt durch den Kanal von Korinth eines der großen Highlights dieser Reise. Dieser Kanal ist so eng – 21 Meter breit, 8 Meter tief und 6,3 Kilometer lang – für große Schiffe undenkbar. Die MS World Explorer wurde von mehreren Lotsen geführt und von einem Schlepper gezogen. Auf Backbord- und Steuerbordseite waren die Wände des Kanals fast zum Greifen nah. Mit einem Glas Sekt in der Hand war Corona gefühlt plötzlich ganz weit weg.
Beschaulich ging der Tag in der kleinen griechischen Hafenstadt Itea weiter. Mit Handtuch und Badesachen ausgestattet ging es zu einer kleinen Badebucht. Das Wasser war noch erstaunlich angenehm warm für die Jahreszeit.
Nächstes Ziel der Etappe: der Hafen von Katakolon. Von hier aus liegt das antike Olympia nicht weit. Olympia beeindruckt mit gut erhaltenen Mosaiken, das Archäologische Museum zeigt die wertvollsten Fundstücke. In Zeiten von Corona waren wir auf dem Tagesausflug im Grunde die einzigen Besucher dieser kulturreichen Stätte.
Die griechische Insel Korfu empfing uns mit strahlend blauem Himmel. Unsere Fahrt über die Insel mit Besuch des Achilleion, auch bekannt als „Sisi-Schloß“, war sehr interessant. Korfu Stadt war recht belebt und zeichnet sich durch kleine Gassen, Kopfsteinpflaster und einen Marktplatz mit Cafés aus. Ein paar Meze, eine Mythos-Bier und das griechische Lebensgefühl war auch unseres.
Wir lassen Griechenland hinter uns und dringen in italienische Gewässer ein. Der nächste Stop war die Region Apulien, auch als der „Stiefelabsatz“ bekannt. Die Hafenstadt Gallipoli empfing uns ebenso wie Griechenland mit traumhaftem Wetter und sehr freundlichen Menschen. Sanierte Adelspaläste, blumengeschmückte Innenhöfe und winklige bunte Gassen laden zu einem Spaziergang ein.
Die in der Nähe liegende wunderschöne historische Stadt Lecce kokettiert mit barocker Baukunst.
Ein absolutes Muss für alle Architekturliebhaber.

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 Eine Kreuzfahrt in Italien ohne Sizilien – kalter Kaffee!

Von Taormina aus fuhren wir in Richtung des weltberühmten Vulkans Ätna, Europas größtem Vulkan. Nach einer Fahrt mit der Seilbahn ging es in Unimogs noch ein ganzes Stück höher in den Schnee. Ja, ich habe mich nicht verschrieben – an der Küste etwa 22 Grad und wir sind soweit oben, dass Schnee liegt.
Dort oben konnte man dem Vulkan beim Leben zuhören – er gurgelte, spuckte und fauchte. Bei einem Spaziergang mit einem lokalen Guide haben wir viel über Vulkanismus erfahren. Ich war beeindruckt was für Massen an Staub, Geröll und Lava sich absetzt – teilweise viele Meter hoch in nur einem Jahr. Am Nachmittag stand Baden und Entspannen auf dem Programm. Aber nicht im Swimmingpool der MS World Explorer. Es wurde eine Tür an der Bordwand geöffnet und wir konnten von dort aus direkt ins Meer springen. Unvergesslich – Baden direkt neben einem Kreuzfahrtschiff.
Es war für uns aktive Schwimmer als auch für die wasserscheuen Zuschauer eine echte Gaudi.

Syrakusa war unsere nächste Station auf dieser Kreuzfahrt. Im Rahmen eines Spaziergangs haben wir diese Stadt kennen lernen dürfen.
Am Abend wurde auf der MS World Explorer eine Crew Show veranstaltet. Es war schon erstaunlich zu sehen, wie begabt einige der Crewmitglieder sind und mit welchem Spaß, Hingabe und Energie gesungen und musiziert wurde. Die Mannschaft und die Gäste haben an diesem Abend gesungen, gefeiert und gelacht. Herzlich, familiär!
Diese Atmosphäre kann man auf keinem großen Schiff erleben, denke ich.
Der Abend wurde mit der Passage durch die Straße von Messina gekrönt – der Meerenge zwischen Kalabrien und Sizilien.

Palmermo als nächstes Etappenziel war mir aus einer vorangegangenen Kreuzfahrt bereits bekannt. Dieses mal aber ging es zur 7 Kilometer entfernten Kathedrale von Monreale, einem Normannenbau aus dem 12. Jahrhundert.
Mit etwa 6.340 Quadratmetern Mosaikfläche aus dem 12. Jahrhundert ist sie eine der bekanntesten Kathedralen Siziliens. Sehenswert ist der romanische Kreuzgang, sowie das berühmte Bronzetor von Pisano aus dem Jahr 1186.
Diese wunderschöne Reise ging mit unserer letzten Etappe – Catania – zu Ende. Dass aufgrund von Corona die Städte und Ausflugsorte sehr wenig besucht waren, konnte ich nur als Vorteil sehen.

nicko cruises – ich danke Dir!

In den acht Tagen dieser Kreuzfahrt habe ich mich aufgrund der absolut angenehmen Größe des Schiffs richtig zu Hause gefühlt – eine kleine Schatzkiste, wie ich eingangs erwähnte. Die Crew hat sehr dazu beigetragen und wir freuten uns alle gemeinsam, dass wir überhaupt und trotz Corona auf große Fahrt gehen konnten.
Ein wenig Melancholie schlich sich bei Crew und Gästen zum Abschied ein. Aber das ist aus meiner Sicht ein gutes Zeichen. Wir haben es alle wohl sehr genossen!
Danke an nicko cruises für dieses Erlebnis. Danke für die großen Dinge und Danke für die scheinbar kleinen Dinge, wie der Sprung ins Meer vom Schiff aus. Denn die kleinen Dinge, die nichts kosten sind doch im Rückblick unendlich wertvoll.

 

Interessieren Sie sich für eine Kreuzfahrt?

Meine Eindrücke und Erfahrungen teile ich gerne mit Ihnen. Wundervolle Orte habe ich während dieser Reise besuchen dürfen. Hier habe ich den einen oder anderen Tipp für Sie. Für eine Reiseberatung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihr Christopher Schanz-Surié

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Ich hoffe, Sie haben meine Leidenschaft für dieses Reiseziel beim Lesen bemerkt!