USA – Der klassische Westen und etwas mehr!
Dieses Ziel haben wir im August 2008 im Rahmen einer Mietwagen-Rundreise besucht.
Binnen 14 Tagen haben wir mit Startpunkt in Los Angeles etwa 4.000 Kilometer durch die US-Bundestaaten Kalifornien, Nevada, Utah, Colorado und Arizona zurückgelegt und dabei neben Metropolen wie Los Angeles, Las Vegas und San Francisco auch einmalige Naturparadiese wie den Grand Canyon, Bryce Canyon und den Zion Nationalpark besucht.
Los Angeles
Schon zu Beginn der Reise mussten wir feststellen wie angenehm Autofahren in den USA ist, vor allem aber wenn man ein Navigationssystem dabei hat. Das ständige Prüfen der Straßenkarte ist Schnee von Gestern – vor allem in der Metropole Los Angeles war das Gerät für uns unerlässlich. Ein Navi können Sie auch in Deutschland mitbuchen und sind somit sicher, dass auch eines bei Ankunft für Sie reserviert sein wird. Kurven Sie durch Beverly Hills und machen Sie unbedingt einen Abstecher nach Hermosa Beach und Manhattan Beach. Venice Beach und der Walk of Fame gehören zu einem Besuch dazu, sind aber unserer Meinung nach bei weitem nicht das, was man erwartet.
Grand Canyon, Bryce Canyon, Zion Nationalpark, Yosemite Nationalpark
Alle Nationalparks im Südwesten der USA sind sehr unterschiedlich und ein unbedingtes Muss auf einer solchen Reise. Schon auf Fotos beeindruckt der Grand Canyon. Diesen mit eigenen Augen zu sehen, war ein einmaliges Erlebnis, das man mit Worten nicht beschreiben kann. Einen Rundflug mit dem Hubschrauber sollte man, wenn überhaupt, unbedingt im Voraus buchen, jedoch sollte man immer daran denken, dass das Wetter nicht immer mitspielt. Wir haben keinen Rundflug gemacht und diesen auch nicht unbedingt vermisst; am Rand des Canyon stehen und einfach nur diese absolute Ruhe und die gigantische Aussicht zu geniessen ist einmalig. Wir haben auf unserer Tour den South Rim besucht.
Der Bryce Canyon ist nicht so monumental wie der Grand Canyon aber auf seine Weise mindestens genauso faszinierend. Seine einzelnen “Türmchen” erinnern an die Kindheit in der wir doch alle am Strand Sandburgen gebaut haben. Mit etwas Sonne leuchten diese Türmchen in den schönsten Orange- und Rottönen. Sehen sie selbst…
Im Zion Nationalpark bietet sich wieder ein ganz anderes Bild, das Gestein ist schroff und man kommt sich fast wie in den Dolomiten vor.
Im Yosemite National Park bilden die riesigen Sequoia-Bäume die Hauptattraktion. Einen der ältesten und grössten dieser Bäume ist der Grizzly Giant mit einem geschätzten Alter von etwa 2.700 Jahren.
Tipp: Alle Canyons bis auf den Bryce Canyon lassen sich mit dem Auto durchfahren. Man kann an vielen sogenannten “Scenic Spots” Halt machen und ständig gibt es etwas anderes Neues zu beobachten. Besorgen Sie sich im ersten Park eine Dauerkarte mit der Sie alle Parks binnen einem Jahr so oft besuchen können wie Sie mögen. Das ist preiswerter als in jedem Park den Einzeleintritt zu bezahlen.
Page, AZ – Lake Powell & Antelope Canyon
In Page bewies es sich erstmalig wie gut die Entscheidung war Hotels schon in Deutschland vorausgebucht zu haben. Diese Stadt war für diese Nacht regelrecht ausgebucht. So trafen wir Leute die händeringend ein Zimmer suchten und im schlechtesten Fall ca. 100 Kilometer in eine andere Stadt mit mehr Übernachtungsmöglichkeiten fahren mussten. Aber ehrlich, wer hat denn schon Lust jeden Tag mit der Suche nach einem Hotel zu verbringen. Abgesehen davon waren die Preise vor Ort bei wenig Zimmern teilweise astronomisch. Dieses Erlebnis wiederholte sich noch an anderen Zielen während dieser Reise. Unsere Schlussfolgerung: Individuelle kurzfristige Reiseplanung vor Ort nach dem Motto: “Wir schauen mal wo wir hinkommen und bleiben” kann ziemlich nervenaufreibend und recht teuer werden.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, entschieden wir uns für ein Bad im Lake Powell, also ab über den Staudamm und rein ins kühle Nass. Das gehört schliesslich nach einem langen heissen Tag dazu.
Tipp: Unbedingt sehenswert ist der Antelope Canyon der sich in einem Indianerreservat befindet. Es handelt sich um einen Klamm, geschaffen durch einen Fluss, der sich strudelförmig ins Gestein geschliffen hat. Besuchen Sie diesen um die Mittagszeit wenn die Sonne am höchsten Punkt ist. Die Strahlen fallen dann direkt bis auf den Boden des Klamms und das Farbenspiel an den Wänden sucht seinesgleichen.
Las Vegas
… die Stadt der Superlative und der Hitze.
Bei dieser inmitten in der wirklich trostlos und kochendheissen Wüste mit über 40°C (im August) errichteten Stadt der Glücksjäger und -spieler bleibt man mit offenem Mund. Hier heisst es nur schneller, höher und weiter. Wie an der Perlenkette reihen sich berühmte Hotels wie das Bellagio, The Venetian oder The Wynn aneinander und versuchen mit immer gigantischeren Events Kunden aus aller Welt zu locken. Drei Tage und zwei Nächte haben wir diese Hotels besucht und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Jede Hotellobby ist erfüllt von einer bisher nicht gekannten Geräuschkulisse hergestellt aus teilweise 1.000 einarmigen Banditen. Besonders aber die Wasserorgel vor dem Bellagio und der unvergleichlich real wirkende Nachbau Venedigs im The Venetian haben es uns angetan. Aber nicht nur baulich sind diese Hotels atemberaubend, sie sind Heimat internationaler Topstars wie Celine Dion oder Cher und natürlich darf Tom Jones nicht fehlen. Man muss sich einfach nur entscheiden wen man gerne sehen möchte.
Nervenkitzel pur biete sich beim Stratosphere Tower. Haben Sie schon mal auf einem Kettenkarussell gesessen? Ja sicher! Aber noch nicht in 350 Metern Höhe mit Vegas zu Ihren Füssen!
Tagsüber findet in Las Vegas nicht sehr viel statt, so haben wir einen Ausflug zum Hoover-Staudamm unternommen, der den Colorado Fluss zum Lake Mead aufstaut. Einen Staudamm von innen zu betreten und die gewaltigen Turbinen in Aktion zu erleben, die den Strom für das Lichtermeer Las Vegas produzieren, war schon beeindruckend.
Fürs Shoppen bietet Las Vegas zwei grosse Einkaufszentren in denen man zu sehr günstigen Fabrikpreisen internationale Markenprodukte erwerben kann. Wir haben während unserer Reise bei etwa 10 Fabrikverkaufszentren gehalten und haben unsere Favoriten. Fragen Sie mich danach!
Für mich hat sich mit Las Vegas ein langgehegter Wunsch erfüllt und wir wissen schon jetzt, dass wir irgendwann wieder nach Vegas fahren wollen.
Route 66
Früh morgens brachen wir dann weiter auf in Richtung Norden und fuhren dabei teilweise auf der historischen Route 66. Auf dieser geschichtsträchtige Verbindung zwischen Chicago und Los Angeles mit einer Länge von 3939,67 Kilometer quer durchs Land muss man unbedingt mal selbst gefahren sein. Zwar gibt das Navi oftmals den Weg auf einer grossen Fernstrasse vor aber es lohnt sich immer diese an Hinweisschildern “Historic Route 66” zu verlassen. Auch heute noch, in Zeiten in denen der Wilde Westen längst gezähmt ist, verliert diese Strasse nicht seinen Charme. Hier erlebt man noch das alte Amerika mit verlassenen Dörfern und zum Teil geschlossenen Tankstellen etc
Auf dieser Strasse ist man auch näher an der Natur, so haben wir während der Fahrt einige Widder, Rehe und Vögel gesehen.
Oatman, Arizona – Calico Ghost Town
Hier an der Historic Route 66 wird der Wilde Westen lebendig. Versetzen Sie sich hier in die Situation und das Gefühl ein Siedler zu sein.
Oatman ist vor etwa 100 Jahren im Zuge des Goldrausches als Zeltstadt gegründet worden und hatte binnen nur eines einzigen Jahres plötzlich 3.500 Einwohner. Seit 1960 verdingten sich die übrig gebliebenen Einwohner damit Durchreisende auf der Route 66 mit Essen und Übernachtungsmöglichkeiten zu versorgen. Der Traum vom schnellen Geld durch Gold war endgültig ausgeträumt.
Eine ähnliche Geisterstadt, die es auch Wert ist zu sehen, ist Calico im Bundestaat Kalifornien. Hier spielte nicht Gold sondern Silber die grosse Rolle.
San Francisco
War Las Vegas der Backofen, ist San Francisco der Kühlschrank.
Für San Francisco braucht man eine dicke Jacke und gute Schuhe. Die an einer Bucht gegründeten Stadt ist vor allem im Sommer immer nebelig, so hatten wir leider keinen Moment freie Sicht auf das Wahrzeichen der Stadt der Golden Gate Bridge. Die Temperaturen liegen auch im Hochsommer bei etwa 20°C und der Wind ist kräftig, so sind Fleecejacken bei den Souvenirgeschäften der Renner. Zu Fuss muss man auch gut sein, denn es geht Hügel rauf, Hügel runter.
Architektonisch ist diese Stadt im Bundesstaat Kalifornien unserer Meinung nach ein Highlight. Sehr unterschiedlichen Kulturen wie Chinesen oder Italienern ist San Francisco eine Heimat geworden und das spiegel sich unter anderem in den angebotenen Speisen wieder. Vor allem aber die Bäckerei Boudin SF am Fisherman’s Warf sei hier für die unvergleichlich leckere BOUDIN SOURDOUGH BREAD BOWL hervorgehoben. Es wird eine sämige Muschelsuppe in einer Sauerteig-Brotform gereicht. Dazu noch eine Flasche kühles Bier aus San Francisco mit Namen Anchorsteam und der Tag ist perfekt. Gerne geben wir Details dazu weiter!
Tipp: Parken ist in Frisco ein Graus. Kostenfreie Parkplätze werden Sie nicht finden also verschwenden Sie lieber nicht Ihre Zeit und parken beim Hotel. Das hat uns etwa 25,- US-Dollar pro Tag gekostet aber somit war unser Wagen auch gesichert abgestellt.
Highway Number 1 – Carmel by the Sea
Eine der schönsten Küstenstrassen der USA ist zweifelsfrei der Highway Number 1.
Nehmen Sie sich Zeit und halten Sie unbedingt im kleinen Städtchen Carmel. Carmel-by-the-Sea ist eine Kleinstadt mit dem Status einer City mit 4.081 Einwohnern. Sie liegt an der Route Nr.1 im Monterey County an der Westküste Kaliforniens etwa 190 km südlich von San Francisco, fünf Kilometer südlich von Monterey.
Viele bekannte Autoren und Künstler lebten für einige Zeit in der Region von Carmel-by-the-Sea und machten die Natur zum Gegenstand ihrer Werke. Unter ihnen waren die Schriftsteller Ernest Hemingway, John Steinbeck und Jack London sowie der Fotograf Edward Weston, der viele Jahre bis zu seinem Tod hier lebte und viele Landschaftsbilder, auch vom nahegelegenen Point Lobos machte. Bei Touristen ist Carmel vor allem wegen seiner Natur bekannt. Der 17 Miles Drive führt um die Landzunge von Monterey über Carmel-by-the-Sea, vorbei an Pebble Beach, durch Pacific Grove und wieder nach Monterey. Weiter südlich an der California State Route 1 liegt die gebirgige Küstenlandschaft Big Sur. Nur wenige Meilen südlich an der Küste liegt der Point Lobos State Park mit reicher Fauna und Flora. 300 Sonnentage machen Carmel zu einem milden Urlaubsort.
Tipp: Jährlich findet eine Show mit Oldtimern statt. Die ganze Stadt steht dann voll von alten Jaguar, Mercedes und auch amerikanischen Wagen. Wir waren durch Zufall dabei.
Washington DC.
Da unser Rückflug über Washintgon DC, der Hauptstadt der USA führte, entschieden wir uns zu einem kurzen Stopover von 2 Übernachtungen um eben auch mal diese Stadt zu sehen.
Sicher war das auf die letzten 2 Tage unsere Reise noch ziemlich anstrengend aber sehr lohnenswert.
Washington erschien uns als recht überschaubare Stadt, es handelt sich letztlich um eine geplante und nicht um eine gewachsene Stadt. Die bekanntesten Gebäude sind das Weiße Haus, das Capitol und das außerhalb der eigentlichen Stadt gelegene Pentagon in Arlington (Virginia). Es gibt in Washington keine Wolkenkratzer, da kein Gebäude höher sein darf als das Capitol. Drei Gebäude verletzen dieses Gesetz jedoch: das Washington Monument, der Turm des Old Post Office und die Washington National Cathedral. Diese Gebäude wurden fertiggestellt/geplant, ehe das Gesetz Anfang des 20. Jahrhunderts verabschiedet wurde.
Binnen zwei Tagen Aufenthalt haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie etwa das Weisse Haus, das Jefferson Memorial, das Lincon Memorial, das World-War II Memorial und das Capitol besichtigt. Im Capitol haben wir an einer Führung teilgenommen, was sehr interessant war. Alles, zuvor nur aus dem Fernsehen bekannt, kann man hier live erleben.
Besonders hat uns der Stadtteil Georgetown gefallen. Hier ist die weltbekannte Georgetown-Universität beheimatet, entsprechend jung ist die Bevölkerung und die Infrastruktur ist mit Restaurants, Länden und Kneipen darauf ausgerichtet. Die Atmosphäre ist keinesfalls geprägt von Grossstadt, hier hat man eher das Gefühl, dass die Einwohner von Georgetown unter sich sind.
Wenn man schon in Washington ist sollte man auch Arlington besuchen. Der Nationalfriedhof Arlington (englisch Arlington National Cemetery) ist einer der 139 Nationalen Friedhöfe in den Vereinigten Staaten. Er liegt in Arlington im Bundesstaat Virginia unmittelbar südlich der Bundeshauptstadt Washington D. C., von der er durch den Potomac River getrennt wird. Im Süden grenzt er an das Gelände des Pentagons.
Der Friedhof wurde 1864 während des Amerikanischen Bürgerkrieges errichtet. Er ist ausschliesslich ehemaligen Militärangehörigen und deren Familienangehörigen vorbehalten. Jährlich finden hier knapp 5.400 Beerdigungen statt. Mit über 260.000 Beisetzungen seit seinem Bestehen ist der Nationalfriedhof in Arlington – nach dem Calverton Nationalfriedhof in New York – der zweitgrösste Friedhof der USA. Das ca. 252 ha große Areal wird wie der United States Soldiers‘ and Airmens‘ Home National Cemetery in Washington D.C. vom Heeresministerium verwaltet, während die meisten anderen Nationalfriedhöfe vom Kriegsveteranenministerium und vom National Park Service betreut werden.
Auf diesem Friedhof wurden bisher drei Staatsbegräbnisse abgehalten, für die verstorbenen Präsidenten William Howard Taft (1930) und John F. Kennedy (1963) sowie für den General of the Armies John J. Pershing (1948).
Tipp: Machen Sie eine Stadtrundfahrt mit den “Old Town Trolley Tours”. Hier werden Sie zu allen Sehenswürdigkeiten gebracht und können den ganzen Tag über an den vielen Haltepunkten ein- und wieder aussteigen.
Ebenso sollte man nicht vergessen, dass alle Museen und öffentlichen Einrichtungen keinen Eintritt verlangen.
Interessieren Sie sich für den Westen der USA?
Während unserer Reise haben wir viele sehr unterschiedliche Eindrücke und Erfahrungen gesammelt für die wir sicherlich wesentlich mehr Zeit und vor allem Platz benötigen würden um sie hier alle aufzuführen.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir das alles hier nicht bereitstellen können. Gerne stehen wir aber für Fragen sehr gerne zur Verfügung. Senden Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns an.
Ihr Christopher Schanz-Surié
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Ich hoffe, Sie haben meine Leidenschaft für dieses Reiseziel beim Lesen bemerkt!